Mehr Babys durch Corona? Was es mit dem Baby-Boom auf sich hat

Mehr Babys durch Corona? Was es mit dem Baby-Boom auf sich hat

Die Corona-Zeit ist für viele Menschen keine leichte Zeit. Finanzielle Unsicherheiten, Abstandhalten, Umstellungen aufs Homeoffice und vor allem die Lockdowns oder Quarantänen strapazieren tagtäglich die Gemüter. Doch es gibt auch eine gute Seite – mehr Zeit zu Hause bedeutet auch gleichzeitig mehr Zeit für die Famillie. Mit dem Partner alleine auf wenigen Quadratmetern eingesperrt, das klingt für den ein oder anderen vielleicht sogar ein klein wenig romatisch. Und Zeit für die Famillienplanung ist jetzt sowieso! Da lässt sich natürlich schon darüber spekulieren, ob Corona einen messbaren Einfluss auf die Geburtenrate hat, vorstellbar wäre es ja durchaus.

Zwischenüberschrift: Anstieg an Geburten

Zahlen lügen nicht, so auch nicht die aktuelle Statistik zum demographischen Wandel des Statistischen Bundesamts. Demnach sei im Zeitraum Januar bis August 2021 tatsächlich die Geburtenrate um 1,3 Prozent höher gewesen, als im Vorjahreszeitraum. Rund 524.000 Geburten solllen es gewesen sein. Zudem seien im März rund fünf Prozent mehr erste Kinder, rund acht Prozent mehr zweite Kinder und rund elf Prozent mehr dritte und weitere Kinder geboren worden, als im Vorjahresmonat. Ein Zusammenhang mit Corona sei allerdings aufgrund des noch realtiv geringen Zuwachses nicht klar zu belegen.

Zwischenüberschrift: Ist ein Zusammenhang plausibel?

Auch wenn es wohl von offizieller Stelle keine Bestätigung für einen Zusammenhang geben wird, lässt sich trotzdem noch darüber spekulieren. Die Schwangerschaften der März-Babys begannen im Juni und Juli, also zeitlich nach dem ersten harten Lockdown, als sich die Situation der Pandemie zeitweise entspannt hatte. Möglicherweise haben Paare mit Kinderwunsch diesen aufgrund der ungewissen Zeit während der ersten Auswirkungen von Corona nach hinten verschoben, auf die Zeit nach dem Lockdown. Andererseits wäre es auch durchaus vorstellbar, dass Paare mit Kinderwunsch die isolierte Zeit in den eigenen vier Wänden produktiv für die Famillienpalung aufwendeten.

Einen Corona-Baby-Boom wie vielerorts befürchtet lässt sich also nicht so einfach bestätigen. Corona als Grund für den Geburtenanstieg im ersten Halbjahreszeitraum von 2021 klingt zwar plausibel, ist aber wissenschaftlich nicht klar belegbar, der Anstieg ist dafür einfach zu gering. Naja – wäre auch einfach zu schön gewesen.

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